Das Königreich Thailand liegt im Herzen Südostasiens am Golf von Thailand - oder Siam - und bedeckt eine Fläche von 513.115 Quadratkilometern, und ist somit etwa so gross wie Frankreich und etwas kleiner als der US-Bundesstaat Texas. Es ist ein Tor zu Laos im Osten, zu dem der Fluss Mekong die Grenze bildet, Kambodscha im Südosten, Malaysia, das sich im Süden über die Malaiische Halbinsel erstreckt, und Myanmar (Burma) im Nordwesten.
Die Umrisse Thailands ähneln dem Kopf eines Elefanten, dessen Rüssel sich gegen Süden streckt.
Ein typischer Blick über das moderne Bangkok
Seine Form und geographische Beschaffenheit teilen das Land in vier natürliche Regionen auf: Den Norden mit seinen Bergen und fruchtbaren Tälern; die riesigen Reisfelder der Zentralebene; das recht trockene Ackerland des nordöstlichen Plateaus, das allgemein als der Isaan bezeichnet wird; und schliesslich die tropischen Inseln und die langen Küstenlinien der sich in den Süden erstreckenden Halbinsel. Die hochentwickelte Ostküste, an der Pattaya, Rayong und Koh Chang gelegen sind, sowie Kanchanaburi im Westen könnten als Nebenregionen bezeichnet werden.
Obwohl Bangkok, geographisch gesehen, Teil der Zentralebene ist, kann diese Metropole, die die Haupt- und grösste Stadt des Landes ist, als eine separate Region betrachtet werden. Sie liegt in der Nähe des 14. Breitengrades, also etwa auf derselben Höhe wie Madras, Manila, Guatemala und Khartum. Die Länge des Landes von Norden bis Süden beträgt etwa 1.860 Kilometer.
Jede der vier geographischen Regionen unterscheidet sich von den anderen in Bezug auf Bevölkerung, grundlegende Ressourcen, natürliche Beschaffenheit und den Grad sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung.
Entlang der 2.710 Kilometer langen Küstenlinie Thailands findet man zahlreiche atemberaubende Strände, Felsformationen und Schwemmland. Vor den Küsten liegen hunderte kleiner Inseln, von denen nur wenige für touristische Zwecke entwickelt worden sind. Im Südwesten bildet die zum Indischen Ozean gehörende Andamanische See die Landesgrenze. In der Mitte des Landes umzingelt Thailand den nicht sehr tiefen Golf von Thailand, der ein Teil der Südchinesischen See ist.
Thailand ist der weltgrösste Exporteur von Reis.
Die hohen Berge des Nordens, die die Ausläufer des Himalaja Gebirges sind und bis zu 2.568 Meter hoch aufragen, sind noch immer mit Regenwald bewachsen und von tiefen Tälern zerfurcht. Dieses nördliche Hochland grenzt an die Zentralebene.
Mehrere Flüsse, darunter der Nan, der Ping, der Wang und der Yom, vereinigen sich im Flachland und bilden die Chao Phraya Wasserscheide. Die fruchtbare Zentralebene erzeugt ausreichend Nahrung für die vielen dort lebenden Menschen, etwa viermal so viele pro Quadratkilometer wie in anderen Teilen des Landes.
Der Nordosten mit seinen eher kargen Böden ist nicht besonders gut für die Landwirtschaft geeignet. Die Region besteht hauptsächlich aus dem trockenen Korat Plateau und ein paar niedrigen Hügeln. Während der kurzen Monsunzeit werden die Täler stark überschwemmt. Im Gegensatz zu den fruchtbareren Gegenden Thailands, erlebt der Nordosten alljährlich eine lange Trockenzeit, sodass dort nur niedriges Gras wächst. Im Westen und im Süden ist das Plateau von Bergen umgeben, und der Mekong stellt zum grössten Teil dessen östliche Grenze dar.
Als das Kernland des Landes angesehen, ist die Zentralebene ein autarkes Gebiet, das oftmals als die "Reisschüssel Asiens" bezeichnet wird. Das hochentwickelte Irrigationssystem, das in dieser Gegend für den Reisanbau auf unter Wasser stehenden Feldern entwickelt wurde, hat zu einem wirtschaftlichen Erfolg geführt, der die Entwicklung der thailändischen Nation seit der Zeit des Königreichs von Sukhothai im 13. Jahrhundert bis in die moderne Zeit gefördert hat. In dieser Gegend ermöglicht die flache, sich kaum verändernde Landschaft einen ungehinderten Transport auf Strassen und Wasserwegen. Die Metropole Bangkok, die das Zentrum allen Handels, Transports und industrieller Aktivität ist, liegt am südlichen Rand dieser Region, am oberen Ende des Golfs von Thailand und ist Teil des Deltas des Chao Phraya.
Spektakulärer Sonnenuntergang auf Koh Samui - ein Grund für Thailand-Urlaub.
Der Süden, der aus einer schmalen Halbinsel besteht, unterscheidet sich vom Rest des Landes in Klima, Terrain und Ressourcen. Seine Wirtschaft basiert auf dem Reisanbau für die Selbstversorgung und der Gummierzeugung als Industriezweig. Weitere Einkommensquellen sind Kokosnussplantagen, Zinnminen und natürlich der Tourismus, der auf den Inseln Phuket und Samui besonders gewinnbringend ist. Hohe Berge zwischen Norden und Süden sowie undurchdringliche Tropenwälder haben zu einer frühen Isolation und separater politischer Entwicklung dieser Region geführt. Der leichte Zugang aus fremden Ländern über die Andamanische See und den Golf von Thailand haben den Süden zu einem gemeinsamen Mittelpunkt für den Theravada Buddhismus, dessen Zentrum Nakhon Si Thammarat ist, und den Islam gemacht, der hauptsächlich in dem früheren Sultanat von Pattani entlang der Grenze zu Malaysia vorherrscht.
In der Mitte des letzten Jahrhunderts war Thailand noch mit mehr als 50 Prozent mit Wald überdeckt. 1997 betrug der Waldbestand gerade noch 20 Prozent.
Zu Beginn der 60er Jahre waren noch über 50 Prozent des Landes mit Wald bedeckt, doch im Jahr 1997 war der Waldbestand auf 20 Prozent geschrumpft. Die zunehmende Nachfrage nach Holz für industrielle Zwecke und die zunehmende landwirtschaftliche Produktion haben zur Vernichtung von Waldgebieten beigetragen.
Nachdem Thailand aufgrund des Drucks der früheren Kolonialmächte Frankreich und England etwa 120.000 Quadratkilometer seines Territoriums abtreten musste, wurde es notwendig, eine Reform der Grenzen und der Administration des Landes vorzunehmen. Im Jahr 1897 begann König Chulalongkorn (Rama V) eine Land- und Verwaltungsreform einzuführen, die bis zum heutigen Tage gültig ist. Das Land besteht aus 76 Provinzen (changwat), die in Bezirke (amphoe), Unterbezirke (tambon) und Siedlungen (moo ban) unterteilt sind. Bangkok ist die Hauptstadt und das Zentrum der politischen, kommerziellen, industriellen und kulturellen Aktivitäten.