Die Ruhe vor dem Sturm. Die Pattaya Bucht in den frühen 60er Jahren.
Es war ein ganz gewöhnlicher Tag, als am 29. Juni, 1959 vier amerikanische Armee-Lastwagen mit ein paar Dutzend Soldaten an Bord durch das verschlafene Fischerdorf namens Pattaya rollten und irgendwo am Strand anhielten. Die übermütigen jungen Soldaten, die am Ende der vier Kilometer langen Bucht ein paar Bambushütten gemietet hatten, waren sicherlich eine Attraktion für die Ortsansässigen, die diese Jungs recht neugierig beäugten.
Dieses verschlafene Fischerdorf erlebte eine dramatische Veränderung, als amerikanische Soldaten im Jahr 1959 Pattaya zu ihrem Fronturlaubsort machten.
Später dann, als der Vietnam-Krieg seinen Höhepunkt erreichte, kam der „militärische Tourismus“ so richtig in Gang, denn Pattaya - nur 154 Kilometer südöstlich von Bangkok gelegen - wurde zum Urlaubs- und Erholungszentrum für das amerikanische Militär auserkoren. Es war also gerade mal eine Handvoll amerikanischer Soldaten, die im Jahr 1959 den Grundstein für Pattayas Touristenboom legten. Sie veränderten das Leben in Pattaya dramatisch und für immer.
Die Fischer jener Tage sind nicht mehr in Pattaya, und die auf Stelzen gebauten Bambushütten existieren auch nicht mehr, doch als die Amis nach Ende des Krieges abzogen, kamen andere Touristen aus vielen verschiedenen Teilen der Welt, und so begann Pattayas Aufschwung. Pattaya - der Name bedeutet „Südwestwind“ - wurde gegen Mitte der 80er Jahre im wahrsten Sinne von Touristen überrannt, so daß die Stadt schon bald zum größten und bekanntesten Seebad Südostasiens wurde. Hotels, Apartmenthäuser, Restaurants und Unterhaltungslokale aller Art wuchsen ohne jegliche Kontrolle buchstäblich aus dem Boden, doch die Infrastruktur der Stadt war diesem Ansturm nicht gewachsen.
Umweltprobleme, das Neppen von Touristen und eine zügellose Sex-Industrie befleckten das Ansehen der Stadt dermaßen, daß einige führende Reiseunternehmen Pattaya zur „Stadt der Sünde“ abstempelten und von den Listen ihre Reiseziele strichen. Und aufgrund vieler negativer Berichte, in denen Pattaya als ein Sex-Paradies und ein Unterschlupf für Kriminelle bezeichnet wurde, wird dieser Ort auch heute noch von einigen Touristen gemieden. Das Leben in Pattaya wurde an gewissen Orten zu einer Zumutung.
Der selbe Ort, einen Augenblick später.
In der Zwischenzeit, nachdem sie mehrere Milliarden Baht investiert haben, ist es der Regierung und dem Privatsektor gelungen, das schlechte Image der Stadt zu verbessern, indem sie die Infrastruktur auf Vordermann gebracht und viele neue Attraktionen geschaffen haben. Eine riesige Kläranlage hat dazu geführt, daß das Seewasser heute sauberer ist, und viele neu gebaute Straßen haben die Verkehrssituation verbessert.
Nachdem man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat, ist Pattaya heutzutage wieder ein attraktives Reiseziel. Mehr und mehr Besucher aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aber auch England, Skandinavien, Korea, Rußland etc. - darunter auch viele Ehepaare - kommen jedes Jahr während des europäischen Winters in das Seebad, das offiziell etwas über 100.000 Einwohner zählt. Rund 350.000 wäre jedoch eine realistischere Zahl.
Nun herrscht eine neue Atmosphäre in der Stadt. Nach umfangreichen Marktanalysen haben internationale Restaurant-Ketten wie McDonald's, Pizza Hut, Swensens, Sizzler, Daidomon und Benihana, sowie bekannte Modehäuser wie Benetton und Esprit Filialen in Pattaya eröffnet. Einige von ihnen haben sich in der Royal Garden Plaza niedergelassen, einem der neueren und modernen Einkaufs- und Vergnügungszentren. Darin findet man auch das berühmte amerikanische Kuriositätenmuseum „Ripley's Believe It Or Not“, das dort im Februar 1995 eröffnet wurde. Eine knallrote zweimotorige DC3, die einst Luftlandetruppen über Vietnam absetzte, und die den Anschein erweckt, als sei sie in die Glas- und Betonfassade des Zentrums gestürzt, weist auf den Eingang zu diesem ungewöhnlichen Museum hin, in dem man 250 seltsame und sensationelle Ausstellungsstücke bewundern kann, wie zum Beispiel einen behaarten Fisch, ein dreibeiniges Pferd, den größten Mann der Welt, der 2,72 m mißt, Schrumpfköpfe, verzerrende Spiegel und kurze Filmclips von spektakulären Unfällen. Sollten Sie noch etwas Erregenderes benötigen, können Sie gleich nebenan das Motion Master Moving Kino besuchen und einen wilden Ritt in einem seiner hydraulischen Sessel erleben, oder gegenüber dem Kino an einem Laser-Trek Abenteuer teilnehmen.
Central Festival Beach Centre - Asiens grösstes strandnahes Einkaufszentrum.
Eine von Pattayas neuesten Attraktionen ist ein 48-sitziges Unterseeboot, das Touristen dreimal am Tag in der Nähe der Insel Koh Sak in die schweigende Unterwasserwelt führt.
Neben dem im Jahre 2000 eröffneten Central Festival Center im Norden der Stadt und der Royal Garden Plaza gibt's noch „the Avenue“, zwei Tesco-Lotus Kaufhäuser, einen Carrefour mitten in der Stadt, während ein zweiter im Süden geplant ist, und natürlich sind da noch viele große und kleine thailändische Märkte, in denen eine Vielzahl von Waren angeboten wird. Aber dann ist da noch ein anderer grandioser Einkaufskomplex:
Es ist das für 7 Milliarden Baht gebaute und im Januar 2009 eröffnete Central Festival Pattaya Beach Center, das zweifelsohne als das Spitzenetablissement unter den Einkaufszentren angesehen werden darf. Nach nur 2 ½ Jahren wurde hier das grösste strandnahe Einkaufs- und Unterhaltungscenter Asiens eröffnet. Neben 350 Einzelgeschäften jeder Couleur wurde mit dem Central Department Store das erste Luxus-Kaufhaus der Stadt eröffnet. Der zwischen Soi 5 und 7 der Beach-Road gelegene Komplex bietet neben 240.000 qm Verkaufsfläche auf 6 Etagen 10 Kinosäle, eine Bowling-Allee mit 16 Bahnen, Karaoke-Komplex, ein Fitness-Center, einen weltklasse Lebensmittelmarkt und nahezu 100 gastronomische Einrichtungen. Die zahlreichen Terrassen bieten überdies einen prächtigen Panorama-Ausblick auf die Bucht von Pattaya und die vorgelagerten Inseln. Direkt am Center steht heute das 26 stöckige, top luxuriöse Hilton Hotel mit 350 Zimmern und Suiten und einem prachtvollen Gastronomie-Angebot und dem neuen Star in der Hotel- und Gastronomie-Szene der Stadt.
Das ist längst nicht alles: Unter anderen mit dem gigantischen, sich 2017 im Bau befindlichen "Terminal 21" Shopping Komplex an der Ecke 2nd und Nordpattaya-road, entstehen neue, von den Betreibern als „lifestyle hub“ bezeichnete Konsumtempel die ein weiterer Beweis für den sprühenden Optimismus den sowohl Thai als auch ausländische Investoren in Bezug auf Pattayas Entwicklung an den Tag legen.
Pattaya bietet sicherlich mehr als genügend Einkaufsmöglichkeiten. In dieser Hinsicht steht die Stadt direkt hinter Bangkok an zweiter Stelle und kann sich ohne weiteres mit den großen Metropolen Asiens messen.
Abgesehen von den modernen Einkaufs- und Unterhaltungszentren hat die Stadt auch ihre Strandpromenade renoviert. Es wurden bunte Pflastersteine gelegt sowie hübsche steinerne Sitzbänke und glitzernde Chrom-Ballustraden aufgestellt, Bäume gepflanzt und Blumenbeete angelegt. Diese an die Riviera erinnernde Promenade trägt dazu bei, Pattaya zur Einkaufsmetropole sowie dem Konferenzzentrum Thailands zu erheben. Das Leben in Pattaya wurde wieder attraktiv und zudem äußerst abwechslungsreich.
Am südlichen Ende der Stadt führt eine Serpentinenstraße auf den Gipfel eines Hügels, Khao Phra Tamnak, wo mehrere kleinere Straßen angelegt wurden. Am westlichen Hang dieses Hügels befindet sich der beliebte Rama IX Gedächtnis Park, in dem hauptsächlich Jogger aber auch andere Sportler sich körperlich betätigen. Von einem Tempel auf dem Gipfel hat man einen herrlichen Ausblick über das, was einst das ruhige Fischerdorf Pattaya war. Am Wat Phra Yai, einem Tempel auf dem Gipfel eines weiteren, nahegelegenen Hügels, schaut ein riesiger sitzender Buddha auf das rege Treiben der Stadt hinunter.
Auf dem Weg dorthin kommt man an einem Garten voller Skulpturen vorbei, in dem Kuan Yin, die Göttin der Barmherzigkeit, und der Philosoph Lao-tse zu sehen sind. Nach fünf Jahren Bauzeit ist das höchste öffentliche Gebäude an Thailands Ostküste ein weiteres Wahrzeichen Pattayas und ein weitherum sichtbarer Orientierungspunkt geworden.
Recht stolz weist die Stadt auf den 240 Meter hohen Pattaya Park Tower hin. Innerhalb des gewaltigen Betonzylinders sausen zwei Fahrstühle innerhalb von 40 Sekunden nach oben. In der 55. Etage wurde eine Aussichtsplattform angelegt, auf der Touristen die frische Meeresbrise geniessen können.
Wenn Sie den Lift drei Stockwerke vor dem 55. verlassen, landen Sie in einem exklusiven, sich drehenden Restaurant, in dem eine grosse Auswahl internationaler Gerichte angeboten wird. Das Lokal macht alle 90 Minuten eine vollständige Umdrehung, und bietet den Gästen damit eine herrliche Aussicht über die gesamte Umgebung, nämlich Pattaya, die Bucht mit all ihren Inseln, die langen Strände, die sich bis Sattahip erstrecken, und auf der anderen Seite die immergrünen Hügel des Hinterlands. Eine atemberaubende Aussicht in 200 Meter Höhe bietet das Drehrestaurant im Pattaya Park.
Zwischenzeitlich jedoch, wird Pattayas Skyline von zahlreichen riesigen Wolkenkratzern dominiert, welche entlang vom Wong-Amart-, Pattaya- und Jomtien-Strand in kurzer Zeit errichtet wurden.
Das Hopf Brew House ist ohne Zweifel eine weitere jener Einrichtungen, die Pattaya zu einem anspruchsvollen Urlaubsziel machen. Bereits am späten Nachmittag kommen die ersten Gäste in dieses stilvolle Lokal. Alles in diesen Räumen besteht aus Holz: Die Bars, die Treppen, die Decken und die Wandverschalungen sind aus diesem schönen natürlichen Material gefertigt worden, das dem Hopf Brew House ein Gefühl der Wärme und der Eleganz verleiht. Das „Herz“ dieser Spezialbrauerei aber befindet sich neben der Tür zur Terrasse an der Beach Road. In riesigen Kupferkesseln werden hier unter der Aufsicht eines deutschen Kellermeisters tausende Liter köstlichen Lagerbiers gebraut. Jeden Abend sorgt eine italienische Band für erstklassige musikalische Unterhaltung, und trotz der Tatsache, daß das Hopf Brew House Platz für mehr als 300 Gäste hat, ist das Lokal häufig bis zum Bersten voll, selbst während der Nebensaison.
Inzwischen sind in Pattaya zahlreiche weitere moderne Pubs eröffnet worden, wie beispielsweise Delaneys und Henry J. Beans, die sich leicht mit ähnlichen eleganten Lokalen in Weltstädten wie Paris, New York oder London messen können. Mit dem Wechsel in der dynamischen Disco-Szene können wir hier kaum mithalten. So werden legendäre Schuppen wie die Marine-Bar von neuen, glamourösen Diso-Tempeln abgelöst. Die international bekannten prächtigen Transvestiten-Shows Tiffany, Alcazar, Alankarn und Colosseum sind ein weiteres Markenzeichen Pattayas. Zweifellos kann man sagen, dass Pattayas Nachtlokale einen hohen Qualitätsstandard erreicht haben, der schon von mehreren namhaften Reiseunternehmen gelobt worden ist.
Farbenprächtige Transvestiten-Shows für Touristen aus aller Welt.
Es sind jedoch nicht nur die Freiluft-Bierbars, die zu dem pulsierenden Nachtleben beitragen, obwohl Pattaya noch immer in der ganzen Welt wegen dieser Bars bekannt ist, die die Stadt jeden Abend in ein Lichtermeer verwandeln, in dem sich unzählige Gäste, oftmals bis in die frühen Morgenstunden, bei guter Unterhaltung und eiskaltem Bier amüsieren. Besonders im Süden der Stadt, wo sich die sogenannte „Goldene Meile“ oder „Walking Street“ befindet, scheinen sich viele alleinstehende Männer wie im Paradies zu fühlen, denn dort finden sie unzählige „Liebesdienerinnen“, die bereit sind, ihnen jeden Wunsch zu erfüllen.
Stets auf der Suche nach Spass und einem Glückstreffer.
Doch neben all diesen Frivolitäten hat sich das Seebad inzwischen auch einen Namen als kulinarisches Wunderland gemacht. An jeder Straßenecke findet man fliegende Händler, die köstlich würzige Suppen, gegrillte Fleischspieße sowie frischen Fisch und andere Meeresfrüchte verkaufen.
Unter den mehr als 1.000 Restaurants in Pattaya werden Sie jedoch auch andere Delikatessen finden, wie zum Beispiel schweizerische Fondue, italienische Pizza, deutsche Haxen, spanische Paella, libanesisches Hühner-Curry, koreanische Hundegerichte und russisches Borretsch. Und es gibt eine Menge Straßenschilder, die den Ortsunkundigen auf die vielen deutschen Restaurants aufmerksam macht. Im Alt Heidelberg, Old Germany, Deutsches Haus, Bavaria House, Zeppelin, Berliner Kneipe, Bierkutsche (gegr. 1978) oder bei Linsen Lucie bereiten ausgewanderte deutsche Köche die traditionellen Gerichte ihrer Heimat zu. Das Leben in Pattaya wurde zum lukullischen Himmel und das zu weltweit wohl unschlagbaren Preisen.
Wiederum sind es nicht nur Restaurants, sondern auch Hotels, Gasthäuser und Bars, deren Eigentümer oder Manager Deutsche sind. In vielen Geschäften sprechen Angestellte Deutsch, was zuweilen sehr gelegen kommt, wenn deutsche Touristen einen Schneider oder ein Reisebüro aufsuchen. Dann sind da noch mehrere Tauchschulen, sowie Fitness Centers, Immobilienfirmen, Anwaltsbüros, Zahnärzte und alle möglichen Reparaturdienste, wo jemand Deutsch spricht.
Die “sündige Meile”. Ein Muss für jeden Pattaya-Besucher.
Inzwischen gibt es auch immer mehr Freizeitmöglichkeiten für Familien mit Kindern. Die botanischen Gärten im Nong Nooch Village zum Beispiel oder die Krokodilfarm, das Elefantendorf, Mini Siam und vorallem die riesigen Freizeit- und Wasserparks wie der Ramayana Wasserpark sowie der Cartoon Network Wasserpark, beide ausserhalb Pattayas. Weiter sorgen die ungewöhnliche Tempelanlage und Gärten von Wat Yan dafür, dass es niemandem langweilig wird. Darüber hinaus können Besucher an einer endlosen Zahl sportlicher Aktivitäten teilnehmen. In Pattaya kann man mehrere Wassersportarten betreiben, es gibt ein Dutzend Golfplätze mehr oder weniger am Rande der Stadt. Dann ist da ein Kabel-Wasserski-Park, drei Go-Kart Rennbahnen, ein Minigolfplatz, zwei Paintball Parks und auch ein Turm für Bungee Jumping. Zu den populären alljährlichen Veranstaltungen zählen der internationale Pattaya Marathon sowie ein internationales WTB-Tennis und ein Golf-Turnier aber auch das Pattaya Music- und das Pattaya Feuerwerks-Festival.
Jene Leute, die es vorziehen, solch „anstrengende“ Aktivitäten zu meiden, können sich an einem der vielen Strände entspannen, angefangen von Wongamat, wo man meistens deutschsprechende Touristen antrifft, bis hinaus nach Jomtien. Eine andere Alternative wäre, eines der verhältnismässig preiswerten Charterboote zu mieten, die von der Bucht von Pattaya oder dem Bali-Hai Pier zu den vorgelagerten Inseln wie Ko Larn, Ko Pai, Ko Huchang, Ko Manwichai oder Ko Klungbadan fahren. Dort findet man noch Korallenriffe, die das natürliche Habitat von Rochen, Leopardenhaien und Seeschildkröten sind, abgesehen von ein paar von Muscheln überwucherten Schiffswracks. Weitere schöne Strände mit klarem Wasser befinden sich in Baan Ampur, Bangsarae und Baan Chang, südlich von Pattaya.
Und dann gibt's auch noch andere Oasen der Ruhe mitten in diesem turbulenten Touristenzentrum, wie zum Beispiel an dem zuvor erwähnten Hügel Phra Tamnak, oder in einem der 368 Hotels der Stadt, die zusammen rund 42.000 Zimmer zu günstigen Preisen anbieten und mit schönen Gärten und gewöhnlich mit einem oder gar zwei Swimming Pools aufwarten können. Zweifellos – und aus vielen guten Gründen – wählt die Mehrzahl aller Auswanderer und Überwinterer ein Leben in Pattaya vor allen anderen Destinationen Thailands.
Was immer man auch suchen mag, Pattaya hat für jedermann etwas zu bieten, und wenn man sich die vielen Entwicklungsprojekte in dieser Stadt und den Optimismus vor Augen hält, den sowohl thailändische als auch ausländische Investoren an den Tag legen, dann muss man zu der Überzeugung kommen, daß dieses „Fischerdorf“ mit Sicherheit einer goldenen Zukunft entgegensieht.
Sportmöglichkeiten in Hülle und Fülle am, auf und im Wasser.