Warum ist Thailand weltweit als „Land des Lächelns“ bekannt? Wenn Sie Thailand besuchen, stellen Sie sofort fest, dass die Gesichter der Thais fast in allen Lebenslagen durch ein Lächeln veredelt werden. Obwohl sich das Lächeln durch zunehmenden Leistungsdruck, gerade bei der wohlhabenderen, städtischen Bevölkerung, etwas im Rückzug befindet, ist es nach wie vor allgegenwärtige kulturelle Ausdrucksweise der Thais.
Das Lächeln der Freundlichkeit und des Wohlwollens, der Versuch, mit diesem milden Gesichtsausdruck Vertrauen zu erwecken, den Versuch, das Gegenüber bei Streitigkeiten milde zu stimmen oder die Hoffnung, ein Missgeschick, Unsicherheit oder eine peinliche Situation zu kaschieren. Dann das Lächeln bei einer Bittstellung, zur Respekterweisung oder auch als Absage einer Bitte, die durch das Lächeln weniger brüsk scheint. All dies sind nur einige Deutungen dieses sanften Gesichtsausdruckes der Thais.
Wenn auch häufig für Ausländer schwer nachvollziehbar, gestaltet das Lächeln der Thais den täglichen Kontakt mit ihnen äusserst angenehm.
Fördert die gute Stimmung - das berühmte thailändische Lächeln
In Thailand leben im Jahre 2009 gut 66 Millionen Menschen. Die Lebenserwartung liegt heute bei rund 69 Jahren. Noch im Jahre 1960 lag sie bei gerade mal 52 Jahren. Das Bevölkerungswachstum hat sich mit 0,7% pro Jahr in den letzten Jahren erheblich verlangsamt. Vor allem in ländlichen Gegenden lebt nach wie vor rund 30% der Bevölkerung unter dem Existenzminimum. Man wünscht sich dort viele Kinder, da diese die häufig einzige Altersversicherung sind und das soziale Ansehen steigern.
Die Verstädterung mit der entsprechenden sozialen und politischen Kluft ist nicht aufzuhalten. Städte und Tourismuszentren, allen voran die grosse Hauptstadt Bangkok, wirken wie Magnete auf die junge, häufig arbeitslose Landbevölkerung. Ihr Traum von einem besseren Leben führt sie jedoch oft zu miserablen Jobs in Fabriken und Bordellen. Neben Bangkok mit seinen rund 14 Millionen Einwohnern gibt es im Land keine weiteren Millionenstädte.
Knapp über 80% der Gesamtbevölkerung sind Thais, die über Jahrhunderte aus der chinesischen Provinz Yünnan in Richtung Süden wanderten.
Vor allem in den Provinzen im Süden und Norden des Landes, leben ethnische Minderheiten. So leben in den Südprovinzen Yala, Narathiwat und Satun islamische Malaien, die dort an die 80% der Bevölkerung stellen. Hier kämpfen diverse Guerillagruppen für mehr Autonomie bzw. die Unabhängigkeit von Thailand. Im Norden leben weitere ethnische Minderheiten. Häufig sind sie staatenlos und verdingen sich als illegale Arbeiter. Sie gehören wohl zu den bedauernswertesten Bewohnern des Landes.
Eine wirtschaftlich einflussreiche Minderheit am anderen Ende der Wohlstandsskala sind die chinesischstämmigen Thais. Zwischen dem Beginn des 19. Jahrhunderts und 1950 flüchteten rund 4 Millionen Chinesen aus ihrer krisengeplagten Heimat. Eine Untersuchung der Thammasat-Universität stellte fest, das 63 von 100 der grössten Industriebetriebe von Chinesen kontrolliert werden. Zudem sind 23 der 25 einflussreichsten Wirtschaftsführer Chinesen.
94% der Thais sind Buddhisten, 4% Moslems und 2% Christen und andere.
Wohl ist es dem Einfluss des Buddhismus zu verdanken, der die Thais das Leben locker und gemütlich angehen lässt. Ihr Ehrgeiz und Arbeitsethos hält sich eher in Grenzen. Ständig scheinen sie fröhlich; sie sind einem Spass oder Vergnügen nie abgeneigt. Die neulichen politischen Grabenkämpfe sind für das friedliebende Thai-Volk sehr ungewöhnlich und für die überwiegende Mehrheit der Thais ein grosser Verdruss. Ein hohes Mass an Toleranz hat den unterschiedlichsten Bewohnern Thailands über Jahrhunderte und bis zum heutigen Tag ein unbeschwertes Leben in Harmonie und Koexistenz ermöglicht und den Ausländern aller Religionen und Ethnien ein Höchstmass an spürbarer Freiheit beschert.